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kommentieren möchten. Ich werde so vielen Ihrer Einträge
antworten, wie nur möglich. |
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Here comes the Sun!
And I say, it’s all right!
Es ist wirklich wahr, es ist Juni und wir haben endlich
wieder Sommer. Wir denken an Erholung pur oder sogar an
spannendes Ausspannen in exotischen Gefilden, vielleicht mit
nur ein paar Drams oder mit Freunden, vielleicht mit der
Familie. Auch möglich, dass wir einmal alles hinter uns
lassen und für ein paar Wochen “gar nicht zuhause” sind.
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Willkommen also – dies ist die Sommer-Ausgabe der Dram-atics.
Sie werden im Folgenden viel Interessantes über den Whisky
finden, damit Sie diese fabel-Dram-haften Ferientage überstehen
und noch mehr genießen können. |
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Mittwoch, 17. August 2011
Drams im Morgengrauen
oder "The Last Dram Standing" |
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Als im Schloss Emporium kürzlich zwei Päckchen eintrafen,
war den Absendern noch in keiner Weise bewusst, dass sie sich
buchstäblich
gegenseitig den Fehdehandschuh vor die Füße geworfen hatten. Die
betroffenen Parteien waren The Whisky Exchange und Master of
Malt, beides wichtige Whiskyhändler in Großbritannien. Da gibt
es wohl keinen anderen Ausweg mehr, als dass sie einander in
traditionellem Duell wie zwei ehrenhafte Gentlemen
gegenüberstehen.
Willkommen also bei "Drams im Morgengrauen"
Die Wahl der Waffen fällt folgendermaßen aus: auf Seiten des TWE
gibt es einen 19 Jahre alten 1991er Rosebank und den
gleichaltrigen Port Askaig Harbour. MoM ist erschienen mit einem
20 Jahre alten 1991er North British Single Grain, einem 14 Jahre
alten 1996er Dalmore, einem 20 Jahre alten 1991er Cragganmore
und nicht zuletzt mit einem 27 Jahre alten Dailuaine. |
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Der Duellanten Platz der Wahl
liegt irgendwo im tiefsten
Oberbayern, an einem geheimen, versteckten und von Bäumen dicht
umstellten Ort. Als Sekundanten bestellt und zur Beaufsichtigung
und Bezeugung sind erschienen einzig die dort ansässigen
Wildtiere, welche garantieren, dass Fairness und Ehre obwalten,
so wie es sich für einen solchen Wettbewerb gehört.
So meine Herren, Sie haben ihre
Bedingungen frei gewählt, lassen wir den Wettstreit itzo
beginnen. |
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Die Eröffnungssalve kommt von Seiten des TWE mit dem 19 Jahre
alten 1991er Rosebank 46% abv: Eine sehr helle Farbe, ein sonniges, hellgelbes
Gold. Der Geruch ist frisch und leicht mit einem dezenten
Anklang an eine sanfte Minzigkeit, begleitet von Vanille, Gras
und Stroh. Dieser Whisky gibt einem tatsächlich das leichte
Gefühl draußen an der frischen Luft zu sein. Somit ist er
perfekt geeignet für seine momentane Umgebung! Der anfängliche
Geschmack ist cremig und weich, bald gefolgt von schwarzem
Pfeffer, zu schmecken direkt vorne am Gaumen, wogegen das Aroma
von Früchten und Lakritze von der Mitte bis in den hinteren
Bereich der Zunge tanzt. Ein famoser Auftakt des TWE mit 85
Punkten! |
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Der Gegenangriff seitens MoM kommt in Form
von einem Single Cask North British, 20 Jahre alt, einem
Single Grain Whisky mit 55,8% abv, ebenso aus dem Jahr 1991:
Die Farbe ist ein blasses gelb und der Geruch vermittelt ganz
zuerst eine Vielzahl an Aromen wie Blüten, Karamell und cremige
Vanille. Auch dieser Whisky hat Anklänge an einen
Wiesenspaziergang mit starken Aromen von Gras und Heu. Da war
noch etwas, das ich Anfangs nicht identifizieren konnte, aber
dann ging mir ein Licht auf: es war das gute alte “Brasso” (eine
alte Produktbezeichnung für Messingputzmittel). Auf der Zunge
hat er ebenfalls das ausgeprägte Aroma von Karamell und Vanille,
begleitet von Sommerfrüchten (Pfirsich, Aprikose & Papaya).
Jedoch wird alles von einer starken Pfeffrigkeit überdeckt. |
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4 Tropfen Wasser
verstärken das Aroma, dabei verliert jedoch der Duft von Gras und
Heu an Kraft, “Brasso” verschwindet völlig. Der Geschmack
vermittelt jetzt einen starken Eindruck von Früchten,
Sahnebonbons und Karamell, die Pfeffrigkeit ist klar reduziert.
4 weitere Tropfen Wasser
verstärken das
Vanillearoma und bringen zusätzlich eine Holznote ins Spiel. Der
Geschmack ist noch weicher und fruchtiger. Wahrlich ein
exzellenter Gegenangriff seitens MoM, der wohlverdiente 86
Punkte einbringt. |
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In allerbester Verfassung kann MoM nun nachladen, und zwar mit
einem 14 Jahre alten Dalmore 1996, Single Cask mit 55,5% abv,
der mit seiner extrem blassen Färbung geradezu „Bourbon Cask“
ruft, aber nein, das stimmt nicht! Ich war äußerst überrascht zu
erfahren, dass dieser Tropfen aus einer Fassnachfüllung eines
Hogshead stammt. Für die Nase entwickelt er Aromen von Malz und
Holz, was mich an die Führung durch eine Destillerie denken
lässt - damals durfte ich in einem Lagerhaus an einem Raw Malt
schnuppern. Dieser Whisky entwickelt ein eindeutiges
Spirit-Aroma, hervorstechend jedoch ist die fruchtige Note. Auf
der Zunge ist er leicht und pfeffrig, schmeckt aber auch
fruchtig nach Zwetschgen. |
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Nach dem Zufügen von 4 Tropfen Wasser
ist das Spirit-Aroma
weiter vorhanden, aber der Geschmack ist noch fruchtiger,
erinnert neben den Zwetschgen nun auch an Kirschen.
Weitere 4 Tropfen Wasser
lassen den Geruch ganz
besonders leicht erscheinen, auf der Zunge ist er noch ein
bisschen sanfter, Zwetschgen und Kirschen bleiben jedoch
erhalten. Dies ist mit Abstand der leichteste Dalmore, den
ich je probiert habe. Er zeigt auch die Charakteristiken eines
Spirit, eine Eigenschaft, die sonst eher bei jüngeren Whiskys zu
finden ist. Mir ist dieser Whisky jedenfalls sehr angenehm,
besonders dank der Zwetschgen und Kirschen. 79 Punkte. |
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Ohne dass TWE nun zum Gegenschlag ausholen kann, setzt MoM
den Wettbewerb fort und präsentiert einen weiteren Single
Cask von 1991, dieses Mal in Gestalt eines 20 Jahre alten
Cragganmore mit 54,2% abv: Ein ganz helles Gelb, so glänzt
er in meinem Classic Malt Glas. Beim Öffnen der kleinen
Probeflasche kann ich schon ganz kurz eine „Nase voll“ nehmen
und werde zuerst von einer äußerst erfreulichen aromatischen
Kräuternote überrascht, die im Glas dann zunächst nicht evident
war. Offensichtlich braucht dieser Tropfen etwas mehr Zeit. Nach
einigen Minuten im Glas entwickelt sich tatsächlich ein Duft von
Kräutern und Gras, gefolgt von wohlriechenden Hölzern. |
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Dieser Wohlgeruch hält an,
bleibt aber doch stets
sehr mild und leicht. Auf der Zunge hält dieser Whisky eine
Überraschung bereit, denn so kommt er viel “größer” daher, als
der sanfte Geruch ahnen ließ. Er entwickelt den Geschmack von
Sahnebonbons und Bananenschalen, leichten Kräuter- und
Grasaromen, sogar einer Spur Kokosnuss.
4 Tropfen Wasser
lassen den Geruch noch intensiver in die Nase steigen mit diesen
aromatischen Kräuter- und Grasnoten. Im Geschmack ist er
leichter, blumiger und viel intensiver.
Weitere 4 Tropfen Wasser machen jetzt das Aroma
noch leichter, dagegen hat sich der Geschmack nach Sahnebonbons,
Kräutern und Gräsern eindeutig verstärkt. Dies ist ohne Frage
ein Whisky, der im Glas seine Zeit aber ja nicht zuviel Wasser
benötigt, um sich zu entwickeln. Danach lässt dieser Tropfen
sein Licht leuchten! Angemessene 87 Punkte. |
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Was bleibt TWE nach diesem Ansturm als Erwiderung?
Nun, wir sollten sie noch nicht aufgeben, denn die versprochene
Retourkutsche kommt in Form eines 19 Jahre alten 'Port Askaig'
mit 45,8% abv: In der Nase verströmt er sogleich die
Frische einer Atlantikbrise, begleitet von Meersalz und einem
Hauch von Rauch, der sich alsbald zu einem prallen Torfaroma
entwickelt. Wen man diesem Whisky allerdings mehr Zeit gibt,
etwa 4 bis 5 Minuten, dann überrascht er mit einem Duft
lebendiger Fruchtigkeit, neben glimmendem Torf rieche ich rote
Johannisbeeren und Birnen. Auf der Zunge führt der
Fruchtgeschmack, gefolgt vom Torf - dieser Geschmack breitet
sich mit der Zeit allerdings noch weiter aus. |
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Nach dem Zufügen von 4 Tropfen Wasser ist der Geruch etwas
dezenter, duftiger im Gegensatz zu dem vorher mächtigen
Torfaroma. Auf der Zunge ist dieser Whisky jetzt weicher, der
Torfgeschmack bleibt, zusammen mit einem Anklang an Himbeeren.
Weitere 4 Tropfen Wasser verstärken das
Fruchtige noch, obwohl die allgemeine Intensität etwas
nachlässt. Der Geschmack erinnert an glimmende Torfasche eines
kleinen Feuerchens am Atlantikstrand. Ich liebe diese
Fruchtigkeit, ganz besonders, wenn sie vom Duft nach Torf und
atlantischer Frische begleitet wird. Ein wahres Kleinod! 88 bis
89 Punkte. |
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Ist die Lage schlüssig und entscheidend, haben MoM ihr Bestes
gegeben, um nun am Ende doch geschlagen zu werden?
Als allerletzte Salve führen MoM ihren 27 Jahre alten
Dailuaine mit 53,6% abv ins Gefecht: Ein sattes Gelbgold
leuchtet mir aus meinem Glas entgegen. Der Geruch hat viel von
edlen, klassischen Hölzern, so viel davon, dass der Duft mich
fort trägt in einen alten Landsitz, in die Bibliothek mit
antiken Eichenmöbeln und Regalen mit ledergebundenen Folianten.
Da sind aber auch wunderbare florale Untertöne, ich fühle mich
dazu gedrängt, sozusagen die Fenster aufzustoßen, um die Düfte
eines Frühlingsgartens hereinzulassen. |
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Der Geschmack dieses Whiskys wird von den Holztönen
dominiert, ich schmecke aber auch Mandeln, kurz unterbrochen von
Kokosnüssen, gefolgt von Kirschen, Bananen und Äpfeln.
Mit dem Zusatz von 4 Tropfen Wasser
wird das Aroma noch intensiver, in der Nase mischen sich Düfte
nach Hölzern und Gewürzen. Auf der Zunge ist dieser Tropfen
weicher und leichter, die Holznote steht noch weiter im
Vordergrund. Dies ist ein erstaunlich leichter Whisky für
seine 27 Jahre, aber er offeriert dennoch eine Vielzahl an ganz
wunderbaren Aromen und Geschmacksvarianten. Ich mag ihn! Ich mag
in sehr! 88 bis 89 Punkte. |
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In Duellen geht es um die Ehre
und zweifelsohne wurde
in diesem Wettbewerb der Ehre genüge getan, jedoch erwartet man
von einem solchen Wettstreit, dass daraus ein Gewinner
hervorgeht. Deshalb habe ich die Ehre, die beiden exzellentesten
Drams noch einmal zu goutieren, im Bemühen schlussendlich einen
Sieger zu küren. Hier ist er also, der
"Last Dram Standing" |
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Der 19 Jahre alte Port Askaig von TWE und der 27 Jahre alte
Dailuaine von MoM
stehen sich nun in ihren jeweiligen Classic Malt Gläsern
gegenüber, hier an diesem geheimen Ort in Oberbayern. Ihre
Charakteristika wurden bereits untersucht, aber nun muss noch
einmal ins Detail gegangen werden.
Der Duft, die Aromen von Holz, Mandeln und Früchten des
Dailuaine sind überragend,
und zwar auf eine Art und Weise, die sehr markant wirkt,
gleichzeitig aber auch sehr komplex und anspruchsvoll - er hat
sogar etwas vornehm-dezentes. Ich mag diesen Whisky sehr, nach
nochmaliger Betrachtung kann ich verstehen, warum Duelle
offizielle “Sekundanten” benötigen. Mir bleibt nur mehr übrig,
für diesen Tropfen das Endergebnis festzustellen, nämlich
hochverdiente 89 Punkte!
Der Port Askaig kann ebenfalls nur als hervorragend bezeichnet
werden.
Heute ging es häufig um Fruchtigkeit, komplexe und doch feine
und subtile Geschmackserlebnisse. Dieser Port Askaig hat die
ganze Wucht eines traditionellen Schwergewichts von der Insel
Islay, bietet aber auch erstaunliche Fruchtaromen. Dieser
herrliche Duft nach Johannisbeeren, dieser Geschmack nach roten
Früchten, all das ist hinreißend, wobei die Zunge sich auch über
die gesunde Dosis Torf und Atlantikfrische freuen kann. Soll ich
diesen Whisky nun in die Reihe meiner “Großen” aufnehmen und ihm
die Bestnote “90 Punkte” geben? Hier führt die nochmalige
Betrachtung zur Gewissheit: Dieser Tropfen ist sogar noch ein
ganz klein wenig dem wundervollen Dailuaine vorzuziehen. Der
19 Jahre alte Port Askaig bekommt die 90 Punkte!
Gratulation sowohl an
TWE als auch an MoM
Gebührende Ehre erwiesen wurde nunmehr zwei wundervollen und
höchst erfreulichen Drams. Dank und Anerkennung des “Schloß
Emporium” gebührt den beiden “Duellanten”. Ich hatte die Freude,
sozusagen auf Ihre Kosten, einige wunderbare Stunden verbracht
zu haben, in dieser angenehmen bayerischen Abgeschiedenheit.
Hoffentlich werden jetzt nicht die Fehdehandschuhe in meine
Richtung fliegen, mit der Aufforderung mich in nächster Zeit in
einem weit entfernten, tiefen englischen Wald einzufinden.
Slàinte Mhath |
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Mittwoch, 3 August 2011
In diesem Monat
versammeln sich die Ritter der Whisky-Tafelrunde in Peters
Blog 'The Casks" zu einer wohl neon-beleuchteten Diskussion
über diese merkwürdigen Getränke, genannt „Cocktails”.
Was sagen Sie dazu?
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Freitag, 15. Juli 2011
Die Dreifaltigkeit der zwei Earls
oder "Verrat auf Egilsay"
Flagge des Heiligen
Magnus, inoffizielle Vorgängerin der modernen Flagge der
Orkneys) |
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Earl Magnus Erlendsson of Orkney,
auch Sankt Magnus genannt und manchmal sogar Magnus der
Märtyrer, war Herrscher über die Orkney Inseln zwischen 1108 und
etwa 1115. Magnus wurde im Jahre 1075 geboren und war der Sohn
des Erlend Thorfinnsson, Earl of Orkney. Erlend regierte auf den
Orkneys zusammen mit seinem Zwillingsbruder Paul bis sie im
Jahre 1098 für abgesetzt erklärt wurden.
Haakon Paulsson
(Sohn des Paul) wurde danach im Auftrag des norwegischen Prinzen
Sigurd zum Regenten erklärt, im Jahre 1105 wurde Earl Haakon in
den Grafenstand erhoben.
Inzwischen errang Magnus den Ruf, sehr fromm und friedfertig zu
sein.
Den Norwegern war er nicht sehr willkommen, besonders nachdem er
an einem Wikinger-Überfall auf Wales beteiligt war. Er blieb
nämlich lieber auf seinem Boot und sang Psalmen, anstatt der
Kriegskunst zu frönen, zu vergewaltigen, zu plündern und zu
brandschatzen, was damals eigentlich eher zur Tagesordnung
gehörte.
Magnus wurde dazu gezwungen, in Schottland Zuflucht zu suchen,
es kann auch sein, dass er dorthin verbannt wurde. Im Jahre 1105
jedoch kehrte er auf die Orkneys zurück, wo er seinem Cousin
Haakon dessen Stand als Graf streitig machte.
Die beiden konnten sich nicht friedlich einigen,
deshalb ging Magnus wieder nach Norwegen, um an König Eystein I,
der ihm einst die Grafenwürde verliehen hatte, ein Bittgesuch zu
stellen. Das Gesuch war erfolgreich, Magnus konnte wieder auf
die Orkneys zurückkehren, wo er bis 1114 zusammen mit Haakon
regierte.
Und wieder einmal geschah das Unausweichliche:
die beiden Seiten gerieten in Streit! Allerdings wurden
kriegerische Aktionen vermieden, Friedensverhandlungen fanden
statt und die beiden Earls vereinbarten, einander auf Egilsay zu
treffen, wobei jede Seite nur zwei Schiffe einsetzen durfte.
Magnus traf mit seinen beiden Schiffen ein,
wurde aber von Haakon auf betrügerische Weise übertroffen, der
entschieden hatte, dass er ganze acht Schiffe benötigte. Magnus
floh in die dortige Kirche um Schutz zu suchen. Am folgenden
Morgen jedoch wurde er entdeckt und entschloss sich dazu,
entweder ins Asyl oder sogar in Gefangenschaft zu gehen.
Unglücklicherweise wurde das nicht akzeptiert,
die Versammlung der Stammesfürsten verfügte, dass einer der
beiden Grafen sterben sollte. Haakon schickte seinen
Bannerträger aus, um die grausige Tat zu vollbringen – dieser
jedoch weigerte sich. Haakon war darob sehr erbost und zwang
seinen Koch dazu, Magnus mit einem Axthieb auf dessen Haupt ins
Jenseits zu befördern.
Diese Sage wurde von der Destillerie Highland Park mit der
Herausgabe einer Trilogie, nein, einer Trinität – einer
Dreifaltigkeit – der Whiskys gewürdigt; zuerst kam der Earl
Magnus, gefolgt vom Saint Magnus und schließlich kommt Earl
Haakon, der in Kürze herausgegeben wird. Aber ist dieser Whisky
denn auch von hoher Qualität? Wir werden sehen .... |
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Highland Park, Earl Haakon, 18y, 54.9% abv, limitierte Ausgabe
von 3300 Flaschen;
reichhaltig und goldfarben, vielleicht sogar ein heller
Bernsteinton, so funkelt er auf angenehmste Weise in meinem
Classic Malt Glas.
Der Geruch vermittelt sofort den Eindruck der Schwere und
Üppigkeit,
mit Anklängen an Gewürze (denken Sie an Gewürznelken und
Ingwer), ein Hauch von Orangenöl, von Hölzern, und – nach
einigen Minuten – erscheint eine zarte Andeutung von Himbeere
gepaart mit Vanille.
Auf der Zunge ist der Geschmack ebenfalls sofort ungemein
reichhaltig und sehr weich,
mit einem cremigen Mundgefühl – mir wird eine ungewöhnliche
Kombination von Holz und Frucht offeriert. Die Orangen und
zarten Himbeeren sind wahrnehmbar, genauso wie Hölzer und
Vanille. Im leicht trockenen Abgang kann man wieder die
Gewürznelke schmecken. |
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Das Zufügen von vier Tropfen Wassers
verstärkt den Geruch von
Gewürzen und Hölzern und verstärkt den Orangengeschmack.
Weitere 4 Tropfen Wassers
verdrängen beinahe völlig die Fruchtnote aus der Nase, wobei der
Geruch von Hölzern noch verstärkt wird. Der Geschmack ist noch
etwas trockener, das Orangenaroma bleibt bestehen und zusätzlich
ist ein leichter Ton von Kaffeebohnen und dunkler Schokolade
festzustellen.
Mein Gesamteindruck:
ein familiärer
Zusammenhang mit dem “normalen” Highland Park 18y, zugleich sind
da aber einige Unterschiede festzustellen, wobei die größte
Abweichung im Preis liegt. Wenn dieser Whisky auf den Markt
kommt – soweit ich weiß im Spätsommer 2011 – wird er wohl160
Britische Pfund kosten. Das macht ihn eher zu einem „Muss“ für
Sammler und ist leider nicht für den täglichen Genuss
geschaffen. Ja, es ist ein guter Whisky, ein sehr guter
Whisky, ich würde sagen, er verdient 87-89 Punkte. Ich
zweifle nicht daran, dass die Whiskykenner, die das Glück haben
werden, eine dieser Flaschen zu ergattern, über die Jahre
feststellen werden, dass sich ihre Investition gelohnt hat und
dieser Whisky im Wert steigt. Aber – bitte – er sollte auch
genossen werden!
Zum Schluss geht mein
Dank an Gerry Tosh und an sein Team von Highland Park. Von dort
kam nämlich die Kontaktaufnahme und diese wertvolle Vorab-Probe.
Slàinte Mhath – Gute Gesundheit
Bislang hat mich ein Kommentar zu diesem Artikel erreicht,
dessen Autor mir die Veröffentlichung an dieser Stelle gestattet
hat. Er erlaubte mir ebenfalls, seinen Namen zu nennen.
Hi,
Habe Ihren Artikel über Earl Haakon gelesen. Eine Menge Leute
werden nicht das Glück haben, eine von diesen Flaschen zu
ergattern.
Das ist eine ver *** Ungerechtigkeit. Man fragt sich, warum um
Himmelswillen eine Whiskybrennerei die Strategie verfolgt, dass
nur 3300 Menschen überhaupt ein vollständiges Set erwerben
können – präsentiert als ein erschwingliches, nettes
Sammelobjekt in Form dreier Ausgaben, wobei die „First Edition“
bereits 6000 Flaschen zählte. Ganz zu schweigen von dem Preis,
der (sagen wir mal) doppelt so hoch ist wie der eigentliche
Wert.
Es ist wirklich eine Schande.
Unter Umständen, und wenn Sie damit einverstanden sind, wäre es
wohl angebracht, auch diesen Aspekt zu veröffentlichen, wenn
über einen Whisky Kommentare abgegeben werden.
Was mich betrifft, ich liebe HP Whiskys, aber ich habe kein
Verständnis für ein derartig respektloses Verhalten. Von jetzt
an weigere ich mich, jemals einen Edrington Whisky zu kaufen. Es
gibt viele wunderbare Whiskysorten, hergestellt in Destillerien
mit einem wohlwollenden, verständnisvollen Umgang mit ihren
Kunden.
Freundliche Grüße,
Harry van der Ven
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Dienstag, 12. Juli 2011
"Im Rampenlicht"
Ein Interview mit
Angela D'Orazio von der Mackmyra Destillerie |
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Hallo Angela!
Vielen Dank, dass
Sie einverstanden sind, sich an diesem Interview zu beteiligen.
Letzten Mai hatte ich das Glück, an Ihrer Twitter-Verkostung (twasting)
teilzunehmen. Wir durften damals vier Ihrer neuen Kreationen
probieren, aber ich glaube, dass vielen meiner Leser der
Mackmyra noch nicht so geläufig ist. Könnten Sie uns ein
bisschen mehr über diese Brennerei erzählen?
Es gibt über Mackmyra unglaublich viel zu berichten, ich werde
aber trotzdem versuchen, mich kurz zu fassen.
Mackmyra, die erste schwedische Malt Whisky Destillerie, ist
seit 1999 in Betrieb, die Produktion in großem Stil läuft seit
2003. Mackmyra ist zum Großteil in privater Hand der Gründer,
zweier Ehepaare, die alle gemeinsam an einer technischen
Universität studiert haben. Ein weiterer, maßgeblicher Anteil
ist in Händen des Schwedischen Bauernverbandes und ein kleinerer
Teil wird von einigen privaten Whisky-Investoren des Landes
gehalten.
Die erste Mackmyra Abfüll-Serie war Preludium 01-06, die in den
Jahren 2005 – 2007 herausgegeben wurde. Heute haben wir zwei
führende Abfüllungen, und zwar sind das die First Edition und
der Brukswhisky und zusätzlich noch die limitierten Whiskysorten
Mackmyra Special und Mackmyra Moment. Alles in allem haben wir
bis zu diesem Tag 22 verschiedene Abfüllungen herausgegeben,
darin enthalten sind noch nicht einmal all die kleineren Single
Cask Reserve Abfüllungen, speziell für unsere privaten Abnehmer.
Meiner Meinung nach ist Mackmyra viel mehr als “nur” ein
schwedischer Produzent von erlesenem Malt Whisky. Wir sammeln
auch auf ungewöhnlichen Wegen Erfahrungen mit dem Malt Whisky.
Wir haben da so einige ganz wunderbare Geschichten zu erzählen:
über das schwedische Eichenholz, über das Geschäft mit den
kleineren Fässern, deren passionierte Eigentümer und die
Leidenschaft, mit der sie an den „Small Casks“ hängen. Und dann
ist da die Geschichte von der ausgeprägten Note von Wachholder
und Torf und wie wir unseren eigenen rauchigen Malt herstellen.
Und – nicht zu vergessen – Bodås, sozusagen das coolste Lager
der Welt, in einem alten Erzbergwerk. Erwähnen möchte ich auch
die kleineren Außenlager überall in Schweden, in den Schären, in
einem Schloß, und so weiter. Es gibt da auch noch die
Waldlagerstätten nach Art der Teletubbies - gleich neben der
neuen Mackmyra Gravitations-Destillierie.
Und noch vieles mehr
Die Whisky-Welt, bzw. das Whisky-Geschäft ist noch immer
überwiegend Männersache.
Da ist es wirklich gut
zu sehen, dass zunehmend Frauen in leitenden Positionen
anzutreffen sind, besonders wenn man in Betracht zieht, dass
weibliche Nasen bekanntermaßen sensibler und präziser sind. Was
hat Sie dazu bewogen, diesen Beruf zu ergreifen und wann haben
Sie sich dazu entschlossen, eine Karriere in der Whiskywelt
anzustreben?
Vielen Dank!
Ich finde auch, dass es angenehmer ist, nicht nur “Bärte” um den
Tisch sitzen zu sehen, wenn die Whisky-Produzenten sich treffen.
Eigentlich geht es ja auch nicht mehr so sehr um das
Geschlechterverhältnis. Die Whiskywelt war von jeher eine
Männerdomäne wegen der körperlich harten Arbeit, heute trifft
das aber nicht mehr zu. Und, ja, Frauen sind generell ebenfalls
gute Chefs, warum dann nicht auch „Whisky-Chefs“?
Ich habe mich nicht bewusst für diesen Karriereweg entschieden –
es war eher wie: “O.K., das hier macht wirklich Spaß, warum also
nicht weitergehen und mal sehen, wohin dieser Weg führt …“
Meine erste Inspiration kam, als ich zum ersten Mal in
Schottland und auf der Insel Islay war; ich mochte in die
Menschen dort von Anfang an und die offensichtlich echte
Leidenschaft, mit der sie ihren Malt Whisky brannten. Ich war
beileibe nicht die erste Besucherin, die so empfand, aber bei
mir war und blieb es eine Art Liebesverhältnis: die ungeheuer
interessante Geschichte vom Handel und der Erzeugung von Malt
Whisky.
Was war denn der Höhepunkt Ihrer bisherigen Karriere im
Whiskygeschäft?
Es gab so viele wunderbare Momente in Zusammenhang mit Whisky!
Die Verkostung des ersten und noch jungen Mackmyra Spirit im
Mackmyra Poolroom im Jahre 2001 war ein ungemein eindrucksvoller
Moment – ich kann mich noch gut an meine Gänsehaut erinnern. Und
das Leben und die Whiskyherstellung in der Bowmore Destillerie
auf Islay, die inspirierende Bekanntschaft mit den Leuten von
Bowmore und mein erstes Islay Festival – einfach unvergessliche
Augenblicke! Dann waren da die 1210 Menschen, die 2001 während
des ersten Weltrekords in der Geschichte der Whisky-Verkostungen
vor mir allesamt gleichzeitig einen Dram schlürften – das war
wirklich großartig (ich glaube, dieser Weltrekord wurde
inzwischen durch eine Verkostung in Belgien eingestellt). Eine
Whisky-Degustation in den Lagerhäusern von Bodås mit Jim McEwan
im letzten Jahr war ganz besonders anregend – und ich erlebte
noch viele weitere wundervolle Momente in verschiedenen
Whisky-Depots, Erinnerungen, die ich in meinen Gedanken ganz
besonders pflege.
Die Verkostungen der Jahre 1996-2001 bei Akkurat zu
organisieren, fand ich absolut fantastisch. Da waren die vielen
Treffen mit passionierten Whisky-Kennern und Persönlichkeiten
wie Euan Mitchell, Michael Jackson, Malcolm Greenwood, Jim
Robertson und Jim McEwan, um nur einige der Wichtigsten zu
nennen. In Schottland und auf vielen Festivals überall in der
Welt habe auch so wunderbare Menschen getroffen, wie Martine
Nouet, Noel Campbell, Christine Logan, Budgie, John Rennie,
Robin Laing. Die Vorbereitung des Projekts SMWS in Schweden
zusammen mit meinem Ex, die Verkostungen im eleganten
Kapitänszimmer auf der M/S Kronprinsessan Märtha im Hafen von
Stockholm – ich kann mich auch noch gut an die Kostproben und
die Auswahl all dieser ausgezeichneten Fassabfüllungen erinnern,
die wir so importiert haben. Damals, 1998, beim Whisky & Chanson
Festival in Paris haben wir sogar auf den Tischen getanzt. Halt,
da sind wohl jetzt die Pferde etwas mit mir durchgegangen.
Meine letzte Bemerkung entspricht nicht der Wahrheit!
Glaube ich jedenfalls.
Während der Twitter-Verkostung haben Sie erwähnt (wenn ich mich
recht erinnere), dass Sie derzeit Whisky der Stärke 64% abv auf
Fässer ziehen, aber beabsichtigen auf 69% abv hochzugehen.
Ich persönlich finde, dass dies ein guter Schritt wäre.
Können Sie mir Ihre diesbezügliche Entscheidung erläutern, und
welche Maßnahmen damit verbunden sind?
Nun, wir sind dabei, alle Fässer mit 63-Prozentigem abzufüllen.
Wie Sie sicher wissen, ist das eine Tradition und weitgehender
Standard in diesem Geschäft. Ich persönlich glaube allerdings,
dass wir mit einer Steigerung der Prozente einen Whisky bekämen,
der sich sowohl im Fass als auch in der Flasche von seiner
allerbesten Seite zeigen könnte. Leider konnte ich noch nicht
alle Verantwortlichen bei Mackmyra davon überzeugen.
Aber ich arbeite daran!
Da wir gerade bei dem Thema Mackmyra (New) Spirit sind: Sie
erwähnten Ihr “Elegantes Rezept”. Ich glaube auch, anderenorts
gelesen zu haben, dass Ihre Top-Auswahl an ‘Preludium’
Abfüllungen Vorzeige-Beispiele all der verschiedenen Sorten
darstellen, die Sie zu produzieren in der Lage sind. Sie sollen
hier keine Geheimnisse verraten, könnten Sie aber doch ein wenig
mehr über Ihre verschiedenen Stile oder „Rezepte“ erzählen.
Das stimmt so nicht, die Preludium Abfüllungen zielten vielmehr
auf die Herstellung von zwei verschiedenen Sorten ab. Dann
wollten wir zeigen, wie viele verschiedene Kombinationen der
Fassabfüllungen möglich sind.
Es ist kein Geheimnis,
dass wir zur Zeit nach zwei verschiedenen Rezepten produzieren,
manchmal sind es sogar drei. In unseren Kellern ruhen noch
ungefähr 30 weitere aus unseren Anfangszeiten, aber bislang
verwenden wir nur diese drei.
1. Der Malt ohne Raucharoma ergibt eine feine Fruchtnote, das
nennen wir das “Elegante” Rezept.
2. Der rauchige Malt Whisky – wir erzeugen diese Aromen selbst –
erhält seine Torfigkeit von einheimischem, schwedischem Torf
zusammen mit einigen Wachholderzweigen, die wir in das Feuer
streuen. Diese Sorte heißt einfach “Rauch”, oder “Rök” in
schwedischer Sprache.
3. Das dritte Rezept heißt “Extra Rök” und hat ein ganz
besonders intensives Raucharoma.
Der Extra Rök wurde erst einmal, im Herbst 2008, hergestellt.
Und natürlich bedeutet dieser Name “Extra Rauchig”.
Ich kann mich auch an Ihre Aussage erinnern, dass schwedische
Eiche Ihrem Whisky einen würzigeren Charakter verleiht, als
amerikanische Eiche. Wie ist Ihre Vorgehensweise in Bezug auf
Management und Verwendung der Fasshölzer? Verwenden Sie
ausschließlich frisches Holz? Mein erster Kontakt mit dem
Mackmyra Whisky war der Preludium 03, und mein erster Gedanke
bei dieser Kostprobe war der an frisches, schwedisches
Kiefernholz.
Natürlich zielen wir darauf ab, einen wohlschmeckenden Whisky zu
produzieren.
Generell bedeutet das
für uns: wir verwenden das Holz nur einmal, ab und zu auch
zweimal. Wir haben aber auch einige ältere Fässer aus der
experimentellen Anfangsphase. Ja, die schwedischen Eichen
ergeben einen würzigeren Geschmack mit weniger vanilleartigen
Beiklängen, vermutlich liegt das an der längeren Reifung der
Hölzer im kalten Norden. Den kiefernholzartigen Geschmacksanteil
beim Preludium 03, würde ich hauptsächlich auf den jungen,
salzig-rauchigen Spirit zurückführen, der noch nicht vom Aroma
der Eichenhölzer durchzogen war, gemischt mit diesem Hauch von
Wachholder. Keith, Sie sind nicht der Einzige, für den der
Preludium 03 genau diesen Beiklang hat.
Die Mackmyra Webseite zeigt, dass Sie momentan Ihr Whiskyangebot
auf neuen, ausländischen Märkten anbieten möchten. Was sind Ihre
persönlichen Zukunftspläne mit Mackmyra, wie sehen Sie die
Entwicklung von Mackmyra über die nächsten 10 Jahre – natürlich
auch hier ohne zu viele Geheimnisse zu verraten?
Meine persönliche Lebensplanung heißt: ich werde so wie bisher
fortfahren und mich hoffentlich bestmöglich weiterentwickeln.
Dabei werde ich versuchen, meine Reisen mit den Anforderungen
des Whisky-Geschäfts zu vereinbaren und natürlich den
schwedischen Mackmyra Whisky weiter zu entwickeln und so viele
große Whiskys wie nur irgend möglich hervorzubringen.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre wäre es großartig, ein neues
Blending-Labor in der Gravitations-Destillierie einzurichten, in
dem ich mit meinen Fassabfüllungen zu experimentieren. Ich würde
auch gerne mehr über das Wechselspiel im WordWideWeb lernen,
damit ich eine bessere “Twitterin” werden kann. Vielleicht kann
ich mich auch weiter in das Thema „Brauen“ vertiefen …
Ich kann mir vorstellen, mit Menschen überall in der Welt
ungewöhnliche Whisky-Momente zu teilen.
Schlussendlich glaube ich, dass sich alles darum dreht, Freude
am Beruf zu haben und wunderbare Menschen zu treffen – und, mal
ehrlich, Whisky ist für diese Zwecke doch äußerst förderlich.
Ich strebe stetes danach, meine Erfahrungen in Bezug auf den
Whisky erweitern und zu vervollkommnen. Zum Beispiel habe ich
Erfahrungen gesammelt, wie man Whisky und die passenden Speisen
zusammenbringen kann, oder auch Kombinationen von Whisky und
handgeschöpfter Schokolade. In meinem „Whisky-Emporium“ können
die Besucher auf einigen Seiten darüber nachlesen. Haben Sie
diesbezüglich ebenfalls Erfahrungen oder Ansichten, vielleicht
sogar Favoriten?
Kürzlich konnte ich eine sehr reichhaltige Schokoladentorte
genießen,
gemeinsam mit Freunden und begleitet von einem wunderbaren Dram
einer meiner eigenen Fassabfüllungen.
Und zwar war das ein Smoky Baby, ein Rauchiger aus einem
frischen Sherryfass, ein „Quarter Cask“, 6 Jahre alt! Wirklich
überwältigend, eine wahrhafte „Killer-Kombination“!
Angela, Sie sprechen viel darüber, Spaß zu haben – Ihre ganze
Persönlichkeit bringt dies zum Ausdruck. Lassen Sie mich dieses
Interview trotzdem mit einigen etwas esoterischen Fragen
beschließen.
Gibt es ganz besondere Menschen, die Sie gerne einmal auf einen
Dram treffen würden?
Den Dalai Lama.
Eddie Izzard. Dolly Parton. Johnny Depp. Patsy & Edina. Fidel
Castro. Bryan Ferry. Benicio del Toro. Mark Levengood. Oprah
Winfrey. Stephen Fry. Al Gore. Matt Lucas. Nelson Mandela.
Sissela Kyle.
Eine wirklich interessante Vorstellung;
Fidel Castro, Eddie
Izzard & der Dalai Lama, und alle um einen Tisch. Da wird es
wohl schwierig, Übereinstimmungen zu finden!
Zum guten Schluss möchte ich Sie fragen, ob es innerhalb des
Whisky-Geschäfts ganz besondere Menschen und Orte gibt, die Sie
in besonderem Maße inspiriert haben?
Die Mackmyra Distillerie wegen ihrer Schönheit,
die
Bodås Mine als Lager- und Arbeitsstätte von besonders
außergewöhnlichem Reiz.
James McEwan für seine starke Persönlichkeit und als bester Whiskybrenner, dem
ich jemals begegnet bin.
Ardbeg
für die Magie seiner Lage und seines Whiskys, Glenmorangie
für den feinen Tau in allen seinen wunderschönen Formen und
Highland Park für die Kraft des Whiskys, den man dort
herstellt.
Islay und die Orkney Inseln
für ihre magischen Orte und ihre wundervollen Menschen.
Willy, Lilly & Sally* dafür, dass drei so wunderbar
freundliche Ziegen mein Leben in Mackmyra mit mir teilen.
*Afrikanische Zwergziegen, die in Mackmyra Bruk wohnen. |
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Angela, dies war wirklich ein sehr vergnügliches Interview.
Vielen Dank für Ihre wertvolle Zeit.
Danke, Keith, dass Sie mir so viel Platz in Ihrer Webseite
Whisky Emporiom
& Dram-atics eingeräumt haben. |
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Angela D'Orazio
ist Master Blender der Mackmyra Destillerie – diese Position hat
sie inne seit sie im Jahr 2004 ihre Tätigkeit dort aufnahm, aber
bereits 1992 fing sie an, für die Whisky-Industrie zu arbeiten.
Sie ist eine ausgebildete Sommelière und hat für Glenmorangie
als Scandinavian Brand Ambassador gearbeitet, danach kam die
Arbeit für Restaurant und Bar Akkurat, wo sie für die
Whisky-Spezialitäten zuständig war. Sie leitete die dortige Bar,
war verantwortlich für die Meisterklassen, organisierte
Whisky-Reisen und den Whisky-Club. Seit dem Jahr 1999 ist sie
auch leitendes Jurymitglied und im Preisrichterausschuss beim
IWSC und war die Organisatorin des ersten Guinness Weltrekords
der Whiskyverkostung im Jahr 2001 mit 1210 Teilnehmern. Sie ist
zum zweiten Mal verheiratet und bezeichnet die Fassabfüllungen,
die über die ganze Welt verstreut sind, als ihre „Kinder“.
Allerdings hegt sie auch eine offensichtliche Zuneigung für ihre
drei Zwergziegen, die sie sozusagen adoptiert hat. |
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Donnerstag, 7. Juli 2011
Die Whisky Tafelrunde
stattet Joshua und der Jewish Single Malt Whisky Society
einen Besuch ab – die Diskussion dreht sich um das „heiße
Eisen“ der Whisky-Beurteilungen. Sollten wir sie überhaupt
verwenden, brauchen wir sie denn eigentlich? Sind sie eher
ein Hemmschuh oder können sie doch hilfreich sein?
Hier steht
geschrieben, was die Whisky Ritter dazu sagen |
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Samstag, 25. Juni 2011
Glen Garioch 1994
oder "Der Letzte der großen alten Rauchigen” |
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Sie denken, dass der Burggraben vom Kastell Emporium von
kostenlosen Whisky-Proben geradezu überschwemmt wird,
wo man doch eine beim Volke so beliebte Whisky-Webseite betreibt
und von den Malt Maniacs sozusagen zertifiziert wurde. Aber das
ist bedauerlicherweise nicht der Fall. Ich kann mich ja
eigentlich überhaupt nicht beschweren, erreichen mich doch hier
und da und immer öfter Proben von speziellen Unternehmen und
Abfüllern, aber die weitaus meisten meiner Besprechungen beruhen
auf selbst erstandenen Flaschen oder auf den mit
wesensverwandten Whisky-Freunden getauschten Probefläschchen.
Wie auch immer, vor ungefähr vier Wochen erhielt ich eine E-Mail
mit der Information, dass der vor kurzem auf den Markt gebrachte
Glen Garioch 1994, nachweislich eines der letzten Destillate
ist, das auf Fässer gezogen wurde, bevor die Destillerie im
Jahre 1995 für zwei Jahre eingemottet wurde. Dieser Whisky
stammt noch aus der Zeit, als Glen Garioch getorften Malz
verwendete, der aus der hauseigenen Mälzerei stammte. Diese
beiden Verfahren wurden nach der Neueröffnung im Jahre 1997
leider nicht wieder aufgenommen. |
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Die in der Mail versprochene Kostprobe kam also bei mir an,
und die erste Überraschung war die Größe! Es waren nicht, wie
sonst üblich, 2cl, 3cl oder sogar 5cl. Nein, es waren riesige
10cl, was bedeutet, dass ich ganz leicht zwei unterschiedliche
Besprechungen verfassen kann, so zum Beispiel mit variierenden
Mengen Wassers.
Dieser 1994er wurde in Fassstärke 53.9%
abv abgefüllt und reifte in nordamerikanischen Eichenfässern. Er
erzielte ganze 12.000 Flaschen (oder 1.000 Kartons mit 12x 70cl
-Flaschen) – lediglich 75 dieser Kartons blieben in
Großbritannien.
Aber ist er auch wirklich gut?
Der Whisky ist leicht strohfarben, das Etikett lässt uns
wissen, dass auf Kaltfiltrierung verzichtet wurde. Ausgehend von
seiner Farbe ist auch anzunehmen, dass der Whisky ohne
künstliche Farbzusätze abgefüllt wurde (E150a), aber ohne einen
belastbaren Beweis bin ich da natürlich nicht hundertprozentig
sicher.
Duft: Schwach, eine kleine Enttäuschung.
Leicht fruchtige Anklänge, gefolgt von Vanille und
schließlich, nach einigen Minuten, im Hintergrund ein ganz
kleiner Hauch von Rauch.
Die zart fruchtigen Spuren erinnern an Apfel, Pfirsich und
Birne, sind aber wirklich nur sehr dezent.
Geschmack: Auf der Zunge ist der Whisky deutlich ausgeprägter.
Sofort empfindet man eine kleine, aber intensive, vanillige
Geschmacksexplosion, bald begleitet von Kokos und Banane. Es
folgen weitere Fruchtaromen: Aprikose, Pfirsich und sogar Papaya
– und könnte da wohl auch ein Hauch Ingwer dabei sein? Auf jeden
Fall ist da ein leises kribbeln auf dem Weg zum Nachklang. Ich
suche nach dem Rauch, aber nein, in diesem Stadium ist er
geschmacklich nicht wahrnehmbar.
Nach Zusatz von 5 Tropfen Wasser tritt der Duft ein wenig deutlicher
hervor, untermalt von einem Anklang an Sommerbeeren, man findet
sogar ein kleines bisschen mehr von dieser Rauchigkeit. Der
Geschmack von Ingwer und Vanille ist jetzt noch auffallender, da
ist sogar ein kleiner Anflug von Lakritze, was dem Bouquet zu
einem tieferen, reichhaltigeren Eindruck verhilft.
Weitere 4 Tropfen Wasser bringen den Geruch von leicht angebranntem Holz und die
Rauchigkeit erinnert an einen zarten Räucherschinken aus dem
Schwarzwald. Dieses Mehr an Wasser scheint den Geschmack von
Ingwer verscheucht zu haben, als Ersatz dafür bekommt man ein
sehr weiches Fruchtaroma.
Also los, geben wir noch einmal 5 Tropfen Wasser dazu:
Jetzt ähnelt das Aroma ein wenig verkohltem Holz, dabei sind
auch Spuren von Banane und Pfirsich, auf der Zunge ist dieser
Whisky jetzt noch weicher und duftiger, man schmeckt die
Pfirsiche und, ganz leicht, Vanille(Sauce).
Der Abgang ist lang, mit Anklängen an Ingwer, mit dem Zusatz von Wasser ist der
Nachklang noch länger.
Der Gesamteindruck:
Was die vorgegebene Rauchigkeit und Torfigkeit anbelangt, bin
ich mir da nicht so sicher. Es gibt zwar ganz entfernt einen
Hauch von Rauchigkeit, vom Torfaroma aber ist beileibe nicht
genug vorhanden, um diesen Whisky in die Kategorie der Torfigen
einzureihen. Zur Ergänzung meiner Verkostungen mache ich
manchmal was ich als „ Die Übernachtung eines leeren Glases“
bezeichne. Das bedeutet, dass ich mein leeres und nicht
gespültes Glas auf meinem Schreibtisch bis zum nächsten Morgen
stehen lasse. In diesem Fall habe ich das ebenfalls so gemacht,
und am nächsten Tag begrüßte mich mein Glas mit wundervollen
Aromen von Räucherschinken. Es musste also irgendwo einen
Torfrauch gegeben haben.
Jetzt sollte ich auch
einmal aufzählen, was da ist und nicht nur das, was fehlt:
Dieser Whisky ist eine wahrhaftige Fruchtbombe. Eine höchst
angenehme Geschmacksexplosion von Sommerfrüchten und Beeren,
noch intensiviert durch den Zusatz einiger Tropfen Wasser.
Pfirsiche, Aprikosen, Bananen und Papayas bilden wirklich
delikate Gaumenschmeichler. Schade nur, dass der Duft gar so
dezent ist – so wird man auf das Kommende kaum vorbereitet.
Mein Urteil? Ich hätte liebend gerne diesem Whisky 86 bis 87
Punkte verliehen, das schwache Aroma jedoch begründet hier den
Abzug einiger Punkte. Deshalb vergebe ich die immer noch starke
Note 83 bis 84.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass ich auf eine andere
Destillerie aufmerksam gemacht wurde, die ihren Whisky nach 1990
auf Flaschen gezogen hat, ich bin sehr versucht, diese Sorte der
nächsten Bestellung bei meinem Großhändler zuzufügen! |
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Freitag, 17. Juni 2011
Bits & Bytes & Drams
oder "Jaja, damals, als ich noch ein kleiner Junge war …" |
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Wir alle haben schon einmal diese Gespräche geführt,
in denen man weit zurückblickt in längst
vergangene Jahre und die oftmals etwa so beginnen: „Als ich
noch ein kleiner Junge war …“.
Tja nun, ich bin zwar gerade in der richtigen Stimmung für solch
einen Eintrag, möchte mich hier aber auch einem Gebiet widmen,
das ebenfalls ein Lieblingsthema solcher Gespräche ist: Die
Computer! Mein Berufsleben nahm seinen Anfang in den späten 70er
Jahren – ich saß am Bedienpult eines riesigen Großrechners.
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Jaja, es gab einmal eine Zeit, da waren Computer etwas wirklich
ganz und gar Außergewöhnliches! Sie wohnten damals in
Kastenmöbeln, die waren so groß wie zwei doppeltürige
Kleiderschränke, füllten ein ganzes Zimmer aus, so wie der
Honeywell Level 66, mit dem ich arbeitete (siehe rechte Seite). |
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Prozessoren waren magische Gegenstände,
auch sie erreichten
Kleiderschrank-Größe! Wenn jemand mutig genug war, eine der
Türen zu öffnen, sah er sich konfrontiert mit einer verwirrenden
und ziemlich überwältigenden Anzahl von blinkenden Lichtern,
mysteriösen Knöpfen und Schaltern. Wie das aussah, kann man auf
meinen Fotos sehen (links), die ich damals vom Prozessor-Schrank
des Honeywell Level 66 gemacht habe. "Aber was hat das
alles eigentlich mit Whisky zu tun?” wird man zu Recht
fragen. Na ja, in diesen friedvoll-harmonischen Tagen der
70er war der beliebteste Single Malt Whisky der Glenfiddich 12y.
Ich allerdings wollte immer einen etwas ausgefalleneren
Geschmack zeigen, vielleicht als ein wenig anspruchsvoller
gelten, denn ich hatte in jenen Tagen den noch relativ
unbekannten Glenmorangie 10y entdeckt und zog diesen allen
anderen vor. Die Welt hat sich inzwischen geändert – und wie!
Ja, natürlich gab es damals auch viele andere Whiskysorten, aber
deren allgemeine Bekanntheit und Verfügbarkeit war mit den
heutigen Verhältnissen nicht zu vergleichen. |
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Allerdings stellt sich jetzt heraus, dass manche der großen
Whiskys in den 70ern gebrannt und in den Lagern der
Destillierien auf Fässer gezogen wurden, wo sie lange in tiefem
Dunkel ausharrten. Versuchen Sie heute nur einmal, den einen
oder anderen damals destillierten Tropfen zu erwischen, dann
verstehen Sie ganz genau, wovon ich spreche! |
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Zwei unvergessliche Ereignisse
haben mich damals in helle Aufregung versetzt: zweimal hatte die
Firma bei der ich arbeitete ihre Systeme hochgerüstet. Zuerst
wurde vom 512K Speicher (RAM auf Neusprech) auf 768K umgestellt
und dann, ein paar Jahre später, wurde mit dem 1 MB Speicher ein
weiterer bedeutender Meilenstein erreicht. Ja, das waren ganze
1024K Speicherkapazität, eine Rechenleistung ausgelegt für die
Ansprüche eines großen inländischen Unternehmens. |
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Es gab keinen Überhang mehr in der Datenverarbeitung aufgrund
nicht ausreichender Ressourcen, auf einmal konnten die Fristen
wieder bequem eingehalten werden dank der ganz erstaunlichen
Kräfte, die stets griffbereit und im Handumdrehen zu meiner
Verfügung standen.
Auf dem Weg in die 80er schlugen Namen wie Atari und Sinclair regelrecht ein in die
Computerszene, ganz besonders der bahnbrechende Sinclair ZX80
(der damals ganze 99,95 englische Pfund kostete) und dann kam
noch das ZX Spektrum ... der Rest ist, wie man so sagt,
Geschichte.
Sie werden sich wiederum zu Recht fragen: "Was soll dieses
ganze Gelaber über Computer?” Nun ja, ich selbst habe
einen mittlerweile alten Computer. So um 2002-03 herum hatte ich
den erstanden und für die damalige Zeit war dieser Rechner sehr
leistungsstark, mit ziemlich beeindruckenden Video- und
Graphikfunktionen, die zu meinen 'Honeywell-Zeiten' noch
gänzlich unbekannt waren. Mein jetziger CPU, der ganze
Hauptprozessor, ist ungefähr so groß wie eine der
Bedieneinheiten in einem Honeywell Prozessorenschrank und, was
die Speicherkapazität anbelangt, habe ich erstaunliche 1 GB.
Keine Megabyte, sondern ein ganzes Gigabyte und damit mehr als
1000 Mal die Leistung, die damals ausreichte, um den Ansprüchen
einer großen Firma zu genügen.
Aber anscheinend ist das noch nicht genug.
Ich brauche meinen Computer, was den Whisky anbelangt, ist er
die Grundlage für meine Kommunikation mit der Außenwelt. Er
bildet ebenfalls das Nervenzentrum meiner persönlichen
Whisky-Welt mit den vielen Verkostungs-Notizen und allem, was
ich für diese Webseite benötige. Und ich bewege mich tatsächlich
jetzt schon auf ein Terobyte Speicherplatz zu! Damals, in den
70ern, wussten wir überhaupt, was das ist?
Aber, wie gesagt, das scheint noch immer nicht genug zu sein.
Früher, in meinen Honeywell-Tagen, nahmen wir die
Optimierungsmaßnahmen durchaus Ernst. Teams von Spezialisten
entwarfen maßgeschneiderte Anwendungen, die für die
Systemressourcen und Speicher so effektiv als nur irgend möglich
waren. Schade eigentlich, dass diese Zeiten inzwischen
Vergangenheit sind, heutzutage arbeiten die Programmierer nach
dem Motto: “Wenn Sie für Ihren PC weitere Ressourcen brauchen,
dann kaufen Sie halt welche!“ Während mein 1 GB Arbeitsspeicher
vor nur 8 Jahren mehr als ausreichend war, sind für die heutigen
PC gigantische 6 GB so ziemlich der Standard neben all den sogar
noch schnelleren Multiprozessor-Systemen.
Es scheint auch, dass wir wuchernde Kulturen kleiner, ekelhafter
Gremlins
da draußen in der Cyber-Welt
herangezüchtet haben, deren einziges Ziel es ist unsere Systeme
zu zerstören und uns dazu zwingen, ständig die neuesten
Anti-Virus Programme hochzuladen. Mein 8 Jahre altes System
hinkt da mittlerweile ziemlich hinterher. Anfang dieses Jahres
habe ich mein PC-Schutzprogramm auf die fabelhafte 2012-Version
aufgerüstet, die zugegebenermaßen geradezu brillant ist. Aber
jetzt sind viel zu viele meiner Ressourcen in Beschlag genommen,
ganz besonders wenn fünf oder sechs Mal am Tag automatisch
aktualisiert wird und ich in der Zeit so gut wie nichts anderes
mehr machen kann.
So, lieber Herr Kaspersky, Ihr Anti-Virus-, Ihr
Anti-Überhaupt-Alles-Paket für 2012 ist ganz wunderbar,
wahrscheinlich das Beste auf dem Markt! Aber denken Sie doch
auch einmal an uns, die wir noch immer in der PC-Steinzeit um
2000 gefangen sind! Wir haben Optimierungsbedarf! Ich weiß, Sie
kümmern sich sonst sehr um mich, aber ich würde doch gerne mein
System weiter benutzen, so wie Sie doch wohl das Ihre!?
Nun, nach alldem schenke man mir noch einen 1974er oder 1982er
Inchgower ein, oder sogar einen 46 Jahre alten Longmorn, oder
einen …
Slàinte Mhath - auf die Gesundheit!
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Montag, 13. Juni 2011
Die Whisky Tafelrunde
ist inzwischen ein Jahr alt und jeder von uns hat bislang
einmal als Gastgeber fungiert. Jetzt ist es also an der
Zeit, eine neue Runde einzuläuten, “Sitzung” Nummer 13 wird
am Montag, den 13. Juni eröffnet!
Wir treffen uns aufs
Neue mit unserem Gründer Jason, wie immer kommen von ihm
diese höllisch verzwickten Fragen nach der Motivation, der
Moral, der Qualität und der Nachhaltigkeit der Whisky-Blogs
und deren Blogger.
In diesem Monat fallen
unsere Antworten etwas länger aus, sodass sie in zwei Teilen
veröffentlicht werden:
Teil 1 &
Teil 2
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Monat |
Kürzlich behandelte Themen
(Eine
vollständige Liste von allen unter Dram-atics veröffentlichten
Artikeln sind in meiner Inhaltsangabe nachzulesen.) |
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